Im Rahmen der „Seckauer Kulturwochen 2016“ gastierten die Brüder Fadi, Julian und Rodi Mestrih, dessen Frau Alexandra Shanwar und Bshara Mestrih, Cousin der drei Brüder, unter dem Namen CROSSROAD im vollbesetzten Huldigungssaal. Anlass war das Silberne Priesterjubiläum unseres Priors P. Johannes. Besonders ihm, aber auch jenen Menschen im Kloster, in der Pfarre und in der Gemeinde wollten die fünf syrischen Musiker Dank sagen. Danke für die herzliche Aufnahme und wohlwollende Unterstützung, die sie bisher erfahren durften.

Der Reinerlös des Konzertes wurde zur Hälfte für die Arbeit im Marienstüberl und für die Flüchtlingshilfe „Kirche in Not“ in Syrien zur Verfügung gestellt. Die fünf jungen Syrer flüchteten vor knapp einem Jahr, weil sie sich als Christen einer mehrfachen Todesgefahr ausgesetzt sahen. Ihre abenteuerliche, traumatische Flucht führte sie schließlich über Sr. Elisabeth Gruber vom Marienstüberl in Graz ins Kloster Seckau. Wie es Julian in seinen Begrüßungsworten formulierte: „Wir sehen uns nicht als Flüchtlinge, sondern als Überlebende“, zeigt ihr Selbstverständnis und ihren hoffnungsvollen Blick auf eine Zukunft in Österreich. Der Name CROSSROAD wurde gut überlegt: „Alle Menschen haben je ihre eigenen Wege. Manche Wege sind vorgezeichnet, andere wiederum sind durch persönliche Entscheidungen bewusst gewählt. Unterschiedliche Lebenswege von Menschen können sich an einem Punkt kreuzen. Und nur da ist Begegnung möglich!“, so Fadi. Vier der Musiker absolvierten in Syrien Musikstudien, die aber nur Fadi als Ältester der Brüder bisher abschließen konnte. Er studierte Klavier und Gitarre, arbeitete als Musiklehrer und Pianist und war bis zum Zeitpunkt der Flucht Inhaber eines Tonstudios.